Es menschelt in Organisationen.

 

Oft werde ich wegen eines Konfliktes innerhalb einer Organisation angefragt. Ich höre von einzelnen Personen, die bei Kollegen unbeliebt sind, sich gemobbt fühlen oder ganz allgemein "irgendwie schwierig" seien. Oder ich erfahre von Teams, deren festgefahrene Streitigkeiten dazu führen, dass die eigentlich Arbeit nicht mehr vorangeht.

 

 

 

Der Wunsch ist in der Regel, dass ich für ein Team-Coaching oder Team-Supervision in die Organisation komme und gemeinsam mit den Betroffenen am runden Tisch den Konflikt löse. Dieser Wunsch ist vollkommen nachvollziehbar: Man muss doch irgendwie "darüber reden" können - und dann soll es aber auch bitte weitergehen mit der Arbeit.

 

 

 

Doch leider ist es selten so einfach. Häufig schlagen die Emotionen so hoch, dass Betroffene gar nicht in der Lage sind, sich entspannt an den gemeinsamen Tisch zu setzten und produktiv aufzuräumen. Vielmehr achtet jeder in der großen Runde darauf, sein Gesicht zu wahren und sich gegen gefürchtete Angriffe zu verteidigen.

 

 

 

Daher verpflichte ich ein zerstrittenes Team ungern zu einer Notfallmaßnahme, sondern erarbeite auch hier in Absprache mit den Auftraggebern ein mehrstufiges Vorgehen. Dieses beinhaltet in der Regel strukturierte Coaching-Gespräche, allparteilich und wertschätzend, aber auch mit klarem Blick auf den roten Fragen. Denn ganz wichtig bleibt es natürlich, nicht "vom Hundertsten aufs Tausendste" zu kommen und sich nicht in rückwärtsgewandter Problemtrance zu verstricken. Vielmehr arbeite ich auch hier klar ressourcen- und lösungsorientiert. Der geschützte Rahmen ermöglicht es dabei, Annahmen, Anliegen, Fragen und Emotionen zu sortieren, die sonst heillos durcheinander gehen und den Blick aufs Wesentliche verstellen. Leitfragen dabei sind unter anderem: Was brauchen die Beteiligten, damit produktives Arbeiten wieder möglich wird? Was wäre der kleinste gemeinsame Nenner? Was kann die jeweilige Person selbst ändern und wo ist sie auf ihr Umfeld angewiesen...?

 

 

 

Auf einem solchen Weg gelingt es, dass sich Betroffene nicht länger reflexartig verteidigen, sondern wirklich die Bereitschaft für Veränderung entwickeln. Und an dem Punkt angekommen, sind die Termine am runden Tisch - mit Fokus auf konkrete Strategie-, Kooperations- und Koordinationsfragen oder auch als Erfahrungsaustausch - durchaus wieder das Mittel der Wahl.

 

 

 

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